Ein Bestattungsunternehmen verkauft sich nicht von selbst – es muss aktiv darauf vorbereitet werden. Viele Inhaber unterschätzen, dass ein Käufer nicht nur das materielle Vermögen (Immobilien, Fahrzeuge, Ausstattung), sondern vor allem die wirtschaftliche Stabilität, Marktstellung und Zukunftsperspektiven des Unternehmens bewertet.

Dieser Artikel zeigt, welche Maßnahmen Sie ergreifen sollten, um Ihr Bestattungsinstitut optimal für den Verkauf aufzustellen und einen attraktiven Kaufpreis zu erzielen.

1. Rechtzeitige Planung – warum sie so wichtig ist

Der Verkaufsprozess kann mehrere Monate oder sogar Jahre dauern. Wer sein Unternehmen kurzfristig verkaufen muss – etwa aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen –, hat oft schlechtere Karten.

Wann sollte man mit der Vorbereitung beginnen?

📌 Optimal: 3–5 Jahre vor dem geplanten Verkauf.
📌 Noch machbar: 1–2 Jahre vorher – dann sind gezielte Maßnahmen noch umsetzbar.
📌 Kritisch: Weniger als 1 Jahr Vorlauf – hier zählt vor allem die Strukturierung des Verkaufsprozesses.

Eine langfristige Planung gibt Ihnen die Möglichkeit, gezielt Schwachstellen zu beseitigen und den Wert des Unternehmens aktiv zu steigern.

2. Die wichtigsten Faktoren für eine hohe Unternehmensbewertung

Ein Bestattungsunternehmen wird nach verschiedenen Methoden bewertet, z. B. der Ertragswertmethode oder der Multiplikatormethode. Käufer achten jedoch nicht nur auf Zahlen, sondern auch auf die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

2.1 Finanzielle Optimierung

✔ Saubere Buchhaltung: Keine Unstimmigkeiten in den Zahlen.
✔ Stabile Umsätze: Kein plötzlicher Einbruch in den letzten Jahren.
✔ Klare Kostenstruktur: Sind alle Kosten nachvollziehbar und verhältnismäßig?

📌 Tipp: Arbeiten Sie mit Ihrem Steuerberater zusammen, um eine klare und nachvollziehbare Finanzstruktur zu schaffen.

2.2 Organisation und Abläufe optimieren

Viele Bestattungsunternehmen sind stark vom Inhaber abhängig – für Käufer ein Risiko. Dokumentierte Abläufe erhöhen die Attraktivität des Unternehmens.

✔ Klare Aufgabenverteilung im Team – damit das Unternehmen auch ohne den Inhaber funktioniert.
✔ Schriftliche Prozesse für Kundenbetreuung, Trauerbegleitung und Verwaltung.
✔ Moderne Software & Digitalisierung – erleichtert die Übergabe und erhöht die Effizienz.

📌 Tipp: Ein Unternehmen mit gut funktionierenden Prozessen verkauft sich schneller und zu besseren Konditionen.

2.3 Mitarbeiterstruktur und Kundenbeziehungen stärken

✔ Langjährige Mitarbeiter mit Erfahrung sind ein Pluspunkt.
✔ Kundenbindung durch Bestattungsvorsorge-Verträge (zeigt Planbarkeit der Einnahmen).
✔ Reputation im Markt: Positive Bewertungen, lokale Bekanntheit und zufriedene Kunden.

📌 Tipp: Ein Käufer investiert nicht nur in das Unternehmen, sondern auch in dessen Marktstellung und Vertrauen der Kunden.

3. Immobilien und Ausstattung – welche Rolle sie spielen

Ein eigenes Bestattungsunternehmen ist oft mit einer Immobilie verbunden (z. B. Geschäftsräume, Trauerhalle, Kühlräume).

3.1 Verkauf mit oder ohne Immobilie?

❓ Soll die Immobilie mit verkauft oder verpachtet werden?
✔ Ein Verkauf kann den Kaufpreis deutlich erhöhen, aber auch Käufer ausschließen, die keine Immobilie erwerben wollen.
✔ Eine Verpachtung an den neuen Eigentümer sorgt für laufende Einnahmen, birgt aber das Risiko, dass der Käufer den Standort irgendwann verlagert.

3.2 Zustand und Modernisierung der Ausstattung

✔ Sind Bestattungsfahrzeuge und Technik in gutem Zustand?
✔ Gibt es Renovierungsbedarf in den Räumlichkeiten?
✔ Ist das Erscheinungsbild des Unternehmens zeitgemäß?

📌 Tipp: Ein gut gepflegter Betrieb signalisiert Käufern, dass das Unternehmen professionell geführt wird.

4. Die häufigsten Fehler vor dem Verkauf – und wie man sie vermeidet

❌ Keine Dokumentation der Abläufe – Käufer müssen sich alles selbst erarbeiten.
❌ Unklare Finanzsituation – führt zu Unsicherheiten bei potenziellen Käufern.
❌ Zu hohe Preisvorstellungen – der Verkauf zieht sich unnötig in die Länge.
❌ Mangelhafte Vorbereitung der Käufersuche – es fehlen potenzielle Interessenten.

📌 Tipp: Eine professionelle Beratung hilft, diese Fehler zu vermeiden und den Verkaufsprozess effizient zu gestalten.

Fazit: Wer vorbereitet ist, verkauft erfolgreicher

Ein Bestattungsunternehmen ist oft das Lebenswerk des Inhabers – und ein Käufer erwartet, dass es gut geführt, stabil und zukunftsfähig ist. Wer sich frühzeitig mit der Vorbereitung beschäftigt, kann nicht nur einen besseren Verkaufspreis erzielen, sondern auch sicherstellen, dass das Unternehmen in gute Hände übergeht.

Stehen Sie vor der Entscheidung, Ihr Bestattungsunternehmen zu verkaufen? Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Optionen prüfen.